GEK: Bandscheibenvorfälle lückenlos behandeln
BERLIN (hom). Patienten, die an Bandscheibenvorfällen leiden, werden in Deutschland nicht ausreichend versorgt. Vor allem in den Bereichen Prävention und Nachsorge sind laut Gmünder Ersatzkasse (GEK) große Defizite zu beklagen.
Veröffentlicht:Nach dem am Montag in Berlin vorgestellten GEK-Bandscheiben-Report haben Patienten mit der ambulanten Diagnose Rückenschmerzen ein doppelt so hohes Risiko, im späteren Verlauf Bandscheibenschäden zu erleiden. Bei 65 Prozent der Patienten werde die Bandscheibenverlagerung im Lendenwirbelbereich zu einer Dauerdiagnose, ohne dass eine entsprechende Behandlung dokumentiert ist. Nur 22 Prozent der an der Bandscheibe operierten Patienten erhielten nach dem Aufenthalt im Krankenhaus eine Anschlussheilbehandlung oder eine aktivierende Reha-Maßnahme, heißt es in dem Bericht der Kasse.
GEK-Chef Dr. Rolf-Urlich Schlenker sagte, eine wesentliche Schlussfolgerung aus dem Bandscheiben-Report heiße "lückenlos behandeln". "Die andere lautet: Frühzeitig intervenieren." An der Diagnose und Therapie von Bandscheibenerkrankungen seien viele Akteure beteiligt: Haus- und Fachärzte, Kliniken, Reha-Zentren und Heilmittelverbringer. Aus diesem Grund sei die Gefahr groß, dass es an den Versorgungs-Schnittstellen zu Ineffizienzen komme. Betroffene Patienten müssten deshalb genau untersucht werden. "Es kann nicht sein, dass allein das Fingerspitzengefühl eines Arztes oder der Schmerzdruck des Patienten über eine mögliche Nachversorgung entscheiden", sagte Schlenker. Um Rückenschmerz-Patienten besser und wirtschaftlicher zu versorgen, biete die GEK Versicherten seit 2005 ein integriertes Versorgungsprogramm. Rund 2000 Haus- und Fachärzte seien daran beteiligt.