Kommentar

Wen Seehofers Querschüsse treffen

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Horst Seehofer hat Spaß am politischen Ringkampf - besonders, wenn es um die Gesundheitspolitik geht. Nicht anders ist sein Kommentar zu verstehen, Gesundheitsminister Philipp Rösler bereite der Kopfpauschale ein "Staatsbegräbnis". Rösler hat klargemacht, bei der kostenlosen Mitversicherung von nicht-berufstätigen Ehepartnern und Kindern solle es bleiben. Das verbucht Seehofer als Eingeständnis der FDP, ihre Pläne für eine Gesundheitsprämie seien gescheitert. Wie so oft mischen sich bei Seehofers Attacken politische Taktik und persönliche Verletzungen.

Der CSU-Chef hat im Koalitionsvertrag Formulierungen für ein Reformprogramm der GKV zugestimmt, von denen er nun nichts mehr wissen will. Damit will er die CSU nach den letzten Wahlniederlagen als soziales Gewissen der Koalition installieren. Zudem hat Seehofer die Verletzungen im Vorfeld der Bundestagswahl 2005 nicht vergessen, als er im unionsinternen Streit um die Gesundheitspolitik gegen Angela Merkel unterlag. Die GKV-Reform wird damit zur Arena der ganz großen Politik: In der Sache geht es gegen Rösler, den Seehofer vermutlich als politisches Leichtgewicht unterschätzt. Ziel der Querschüsse aus München aber ist eine alte Widersacherin - Angela Merkel.

Lesen Sie dazu auch: Seehofer befeuert Koalitionsstreit um Kopfpauschale

Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Abrechnung

SpiFa meldet sich zu Hybrid-DRG

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert