Rheinland-Pfalz setzt bei Versorgung auf neue Wege

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In Rheinland-Pfalz wird gemeinsam mit den Kassen nach neuen Versorgungsformen gesucht.

In Rheinland-Pfalz wird gemeinsam mit den Kassen nach neuen Versorgungsformen gesucht.

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MAINZ (chb). Die KV Rheinland-Pfalz erwägt, gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse die Kostenerstattung in einer Region des Landes zu testen. Dabei habe die Kasse besonderes Interesse daran, so ein Pilotprojekt in einer Region zu starten, in der es bereits jetzt zu wenig Ärzte gebe, sagt KV-Chef Dr. Günter Gerhardt.

In Frage komme zum Beispiel die Region Mittelmosel-Wittlich, so Gerhardt. Wichtig sei für die Kasse auch, dass in der Testregion eine psychiatrische Klinik liege, da versucht werden soll, die Ausgaben für die Behandlung psychischer Erkrankungen zu senken.

Die TK erhoffe sich, dass durch die Kostenerstattung die am Projekt teilnehmenden Patienten besser versorgt würden, zum Beispiel, indem sie schnellere Termine bekommen. Das könne helfen, die stationären Aufenthalte und die Zeit der Arbeitsunfähigkeit zu senken. Den Patienten könne die Kostenerstattung zum Beispiel durch Beitragsermäßigungen schmackhaft gemacht werden, schlägt Gerhardt vor.

Aber die KV ist nach Gerhardts Angaben auch noch mit anderen Kassen in Kontakt, um Neues auszuprobieren. So suche man gemeinsam mit der Barmer/GEK nach neuen Versorgungsformen für Herzpatienten. Klar sei aber, dass alle Kassen nur an neuen Versorgungsformen interessiert seien, die zu Kosteneinsparungen führten und an denen Haus- und Fachärzte beteiligt seien, berichtet der KV-Chef. So könne zum Beispiel darüber nachgedacht werden, dass Patienten, die normalerweise vom Hausarzt zu einer Linksherzkathetermessung in die Klinik eingewiesen würden, immer erst bei einem invasiv tätigen Kardiologen vorgestellt werden müssten.

Bislang würden diese Eingriffe stationär erfolgen, weil die Patienten hinterher eine zeitlang beobachtet werden müssten. "Diese Beobachtung kann aber auch ein Medizinstudent, der eng mit dem Arzt in Kontakt steht, beim Patienten zu Hause leisten", schlägt Gerhardt vor. "Den Medizinstudenten zu bezahlen kostet wesentlich weniger als eine Nacht im Krankenhaus."

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