Sparpaket halbiert GKV-Defizit auf 445 Millionen Euro

BERLIN (HL). Die gesetzliche Krankenversicherung ist 2010 erwartungsgemäß ins Defizit gerutscht. Ohne die zum August erhöhten gesetzlichen Rabatte auf Arzneimittel läge dieses jedoch nicht bei 445 Millionen Euro, sondern bei nahezu dem Doppelten.

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Weniger Geld im Topf der GKV - aber ohne Sparpaket wäre es noch weniger geworden.

Weniger Geld im Topf der GKV - aber ohne Sparpaket wäre es noch weniger geworden.

© dpa

Die Leistungsausgaben der Krankenkassen stiegen im Gesamtjahr 2010 um 3,1 Prozent je Versicherten, teilte das Bundesgesundheitsministerium gestern am Montag mit. Im zweiten Halbjahr hat sich das Wachstum deutlich abgeflacht.

Maßgeblich hat dazu das Arzneimittelsparpaket beigetragen: Lag der Ausgabenzuwachs bei Arzneien im ersten Halbjahr noch bei 4,8 Prozent, so nahmen die Ausgaben bezogen auf das Gesamtjahr nur noch um 1,3 Prozent zu.

Moderat fiel auch der Ausgabenzuwachs für ärztliche Behandlung aus: 2,6 Prozent je Versicherten - nach einem Ausgabenzuwachs von 7,4 Prozent im Vorjahr. Experten rechnen allerdings damit, dass die Ärzte auch für 2010 mit etwas höheren Zuwächsen als derzeit angenommen rechnen können.

Kräftig fiel der Anstieg für Krankenhausbehandlung mit 4,7 Prozent aus; dabei hat sich das Ausgabenwachstum noch in der zweiten Jahreshälfte beschleunigt. Ebenfalls stark im Plus: die Verwaltungsausgaben der GKV: 6,2 Prozent mehr.

Kommentar des Gesundheitsministeriums: Das GKV-Finanzierungsgesetz und das Arzneigesetz seien nötig gewesen; 2011 seien die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds ausgabendeckend.

Lesen Sie dazu auch: Krankenkassen drängen auf Nachbesserungen am Morbi-RSA

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