Kommentar
Zeit, die Inhalte wieder zu entdecken
In kaum einem Bereich der Gesundheitspolitik hat in den vergangenen Jahren so eine große Diskrepanz zwischen Worten und Taten gelegen wie bei der hausarztzentrierten Versorgung.
Viele haben sich ihre Stärkung auf die Fahnen geschrieben. Im Vergleich dazu ist in weiten Teilen der Republik nur wenig passiert.
Flächendeckende Vereinbarungen mit großem Rückhalt bei Hausärzten und Krankenkassen sind die Ausnahme, bislang dominieren Insellösungen. Ein Grund: Im Ringen um die Deutungshoheit und die Macht ist viel Porzellan zerschlagen worden.
Oft standen nicht Inhalte der Patientenversorgung im Mittelpunkt, sondern die Auseinandersetzung zwischen Hausärzteverband und der KV sowie die Frage, wie sich die Kassen dazu positionieren.
In Nordrhein-Westfalen ist per Schiedsspruch jetzt ein Vertrag auf den Weg gebracht worden, der eine bislang unbekannte Größenordnung erreichen könnte.
Das gelingt nur, wenn Kassen und Hausärzte die Vereinbarung so mit Inhalt füllen, dass beide Seiten damit leben können. Gut wäre, wenn es endlich wieder um die bessere Patientenversorgung ginge.
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