Kommentar
Die PKV tut noch zu wenig
Über mangelnde Aufmerksamkeit brauchen sich die privaten Krankenversicherer (PKV) zurzeit nicht zu beklagen. Allerdings ist das öffentliche Interesse kein Grund zur Freude für die Branche.
Fast täglich nehmen Politiker, Verbraucherschützer und Krankenkassenmanager die PKV ins Visier. Wenn es nicht um grundsätzliche Zweifel am dualen Krankenversicherungssystem geht, sorgen konkrete Probleme für Unmut.
Beispiele: die Beiträge für ältere Versicherte, der unzureichende Deckungsumfang einzelner Policen oder die mangelnden Wechselmöglichkeiten zwischen den Anbietern und innerhalb desselben Hauses.
Die PKV tut sich schwer, mit Lösungen auf die berechtigte Kritik zu reagieren. Man will sich keinem Kartellverdacht aussetzen, zudem sind die Interessen der einzelnen Unternehmen kaum unter einen Hut zu bringen.
Auch haben manche Manager offensichtlich immer noch nicht begriffen, dass es bei einem "weiter so" nicht bleiben kann.
Das sehen auch einzelne Anbieter so, die mit konkreten Verbesserungsvorschlägen an die Öffentlichkeit gehen. Wie sinnvoll und tragfähig ihre Modelle sind, muss sich noch zeigen.
Aber die Unternehmen haben begriffen, dass die PKV offene Flanken schließen muss, um für die Zukunft noch eine Chance zu haben.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: AOK-Chef fordert Abwicklung der PKV