Kommentar zu Krebsdiagnosen

Kassen in Erklärungsnot

Raimund SchmidVon Raimund Schmid Veröffentlicht:

Sechs Millionen Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern im Jahr - das ist eine beeindruckende Zahl, die die Ärzte vorlegen können. Wie sinnvoll und effektiv diese Früherkennungsuntersuchungen allerdings sind, können Ärzte bis heute nicht eindeutig belegen. Darauf weisen die Krankenkassen nicht zu Unrecht hin.

Deshalb ist es aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes auch verständlich, dass er die von den Kinder- und Jugendärzten neu konzipierten Vorsorgen im Gemeinsamen Bundesausschuss mit Skepsis betrachtet.

Andererseits honorieren einzelne Krankenkassen fast alle neuen Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen von Selektivverträgen. Da drängt sich doch der Verdacht auf, dass die Kassen mit ihren Präventionsprogrammen im Wettbewerb untereinander Profil zu gewinnen versuchen.

Schlimmer ist jedoch, dass von Kassenseite aus dem Kollektivvertragssystem der Vorwurf an die Ärzte kommt, sie wollten mit den neuen Vorsorgen die Beitragszahler schröpfen.

Wenn das tatsächlich so wäre, dürften die Kassen auch nicht die deutlich besser dotierten Vorsorgen über die Selektivverträge finanzieren. Da sie das aber genau tun, geraten sie nun in Erklärungsnot.

Lesen Sie dazu auch: Pädiater wollen Vorsorge-Revolution

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