Kommentar

Wucher von Gesetzes wegen

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:

Mit mehr als 1,5 Milliarden Euro stehen GKV-Versicherte bei ihrer Kasse in der Kreide - ein gewaltiger Betrag. Dabei sind es nicht einmal die geschuldeten Beiträge, die zu einer erdrückenden Last führen.

Sondern es sind die fünf Prozent, die die Krankenkassen monatlich auf die Schulden aufschlagen müssen.

Der Hintergedanke des Gesetzgebers, dass sich niemand aus dem Solidarsystem herausmogeln soll, geht als Schuss nach hinten los: Der Gesetzgeber stößt damit viele Kassenschuldner in einen Abgrund aus aussichtsloser Überschuldung und Armut.

Nebenher dreht er das Rad bürokratischer Zwangsmaßnahmen weiter, als gäbe es nicht mehr als genug Bescheinigungen.

Gewiss - bei unaufschiebbarer Krankheit wird der säumige GKV-Patient auch dann behandelt, wenn er nicht bezahlt hat. Aber diese Unaufschiebbarkeit muss ihm etwa der Hausarzt bestätigen.

So werden Hausärzte zum Zünglein an der Waage für eine Zuteilungsmedizin im Notfall - und indirekt zu Erfüllungsgehilfen einer verkorksten Gesetzesregelung.

Jetzt ist der Gesetzgeber gefordert. Er muss im Sinne aller Beteiligten den gesetzlich verordneten Absturz in die Schuldenfalle stoppen.

Lesen Sie dazu auch: 1,6 Millionen GKV-Versicherte: Im Teufelskreis der Kassenschulden

Mehr zum Thema

Abrechnung

SpiFa meldet sich zu Hybrid-DRG

Krankenhaus-Reformpläne

Fachkräftemangel könnte Umbau der Kliniklandschaft beschleunigen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktuelle Forschung

Das sind die Themen beim Deutschen Parkinsonkongress

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert