Barmer GEK

Klinik ist kein Lückenbüßer

Die steigende Zahl der Krankenhausfälle ist für die Kasse ein Weckruf, um die Strukturen der Versorgung zu ändern.

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BERLIN/POTSDAM. Stationäre Behandlung als Lückenbüßer für fehlende ambulante Versorgung? Das lehnt Claudia Korf, neue Regionalchefin der Barmer GEK für Berlin/Brandenburg, strikt ab.

"Wo ambulante hausärztliche und fachärztliche Praxen immer weniger werden, bleibt den Menschen oft keine andere Wahl, als sich ins Krankenhaus zu begeben. Aber das kann keine Lösung sein", so Korfs Kommentar zur Entwicklung der Krankenhausfälle in Brandenburg.

Dem aktuellen "Report Krankenhaus" der Kasse zufolge wurden im vergangenen Jahr 230 von 1000 Versicherten unter 65 Jahren stationär behandelt. Mehr waren es nur in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.

Zudem ist der Anstieg mit mehr als 40 Prozent seit 2009 in Brandenburg sehr deutlich. Damals kamen 161 Krankenhausfälle auf 1000 Versicherte.

Veränderungen nötig

"Die steigende Zahl der Krankenhausfälle in Brandenburg betrachten wir mit Sorge", so Korf. Das neue gemeinsame Landesgremium werde sich diesem Problem stellen müssen.

Veränderungen hält sie vor allem im Krankenhausbereich für nötig, damit eine flächendeckende medizinische Versorgung bedarfsgerecht und mit hoher Qualität auch finanzierbar bleibe.

Unter anderem plädiert die Barmer GEK-Regionalchefin für mehr Kooperation unter den Kliniken und eine stärkere Öffnung für die ambulant-fachärztliche Versorgung. Krankenhäuser sollten in ländlichen Regionen zunehmend die Rolle von Gesundheitszentren einnehmen, fordert sie.

"Nur so kann es gelingen, eine möglichst ganzheitliche Versorgung der Patientinnen und Patienten vor allem in strukturschwachen Regionen zu gewährleisten", fordert Korf. (ami)

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