Psychotherapeuten

Dolmetscher-Kosten Problem bei Flüchtlings-Behandlung

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HAMBURG. Die Psychotherapeutenkammer in Hamburg drängt auf Lösungen für die Verständigungsprobleme in der psychotherapeutischen Behandlung von Flüchtlingen.

Nach Angaben der Kammer reichen die muttersprachlichen Psychotherapeuten bei Weitem nicht aus, um den hohen Bedarf in der Hansestadt zu decken. "Eine durch Dolmetscher begleitete Psychotherapie scheitert bisher zumeist an der mangelnden Finanzierung von Dolmetscherleistungen, da diese nicht von den Krankenkassen übernommen werden", kritisierte Professor Rainer Richter.

Der Präsident der Psychotherapeutenkammer Hamburg verwies auf die hohe Zahl an traumatisierten Menschen unter den Flüchtlingen. Traumafolgestörungen wie Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen treten unter ihnen überdurchschnittlich häufig auf, vor allem Kinder seien belastet.

In vielen Fällen sei eine akute oder längerfristige psychotherapeutische Behandlung erforderlich. Von der Sozialbehörde erwartet die Kammer nun eine "schnelle und unbürokratische Lösung für die Kostenübernahme von Dolmetscherleistungen".

Die Körperschaft selbst bemüht sich um eine bessere Vernetzung von Mitgliedern, die besondere Kompetenzen für die psychotherapeutische Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund haben. Ausdrücklich begrüßte Richter, dass Flüchtlingen in Hamburg über die Gesundheitskarte ein rascher Zugang zum Gesundheitssystem ermöglicht wird. (di)

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