AOK
Krankenstand steigt 2015 auf 19 Tage
Eine ausgeprägte Erkältungswelle im Februar hat den Krankenstand 2015 in die Höhe getrieben.
Veröffentlicht:Berlin. Der Krankenstand der knapp 12 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmer ist im vergangenen Jahr von 5,2 auf 5,3 Prozent gestiegen. Binnen zehn Jahren hat sich somit das Volumen der krankheitsbedingten Fehlzeiten kontinuierlich um etwa ein Viertel erhöht. Im Durchschnitt waren danach bei der AOK versicherte Arbeitnehmer für 19 Tage im Gesamtjahr 2015 krank geschrieben, heißt es in einer Mitteilung des WIdO.
Die Entwicklung ist ausschließlich auf eine besonders ausgeprägte Erkältungswelle im Februar/März sowie im Oktober zurückzuführen. So gab es im Februar und März 7,4 und 5,7 Arbeitsunfähigkeitsfälle je hundert Mitglieder aufgrund von Infektionen der oberen Atemwege - die Zehn-Jahres-Mittelwerte liegen hingegen bei nur 4,1 und 3,5 Fälle je hundert Mitglieder. Ähnlich ausgeprägt war auch der Peak im Oktober mit 4,4 zu 2,9 AU-Fällen je hundert Mitglieder.
Aufs gesamte Jahr gerechnet waren 34,9 von hundert AOK-Versicherten als Folge von Atemwegsinfektionen krank geschrieben. Im Jahr zuvor waren es 28,2 je hundert Versicherte. Besonders häufig betroffen sind Arbeitnehmer, die beruflich intensiven Kontakt mit anderen Menschen haben: Berufe im Dialogmarketing (79,7 je hundert Versicherte arbeitsunfähig), Kindergärtnerinnen (61 je hundert) und zahnmedizinische Fachangestellte (52,6 je hundert).
Ferner zeigten sich bei den erkältungsbedingten Arbeitsunfähigkeiten große regionale Unterschiede. Besonders betroffen waren weite Regionen in Baden-Württemberg und in der westlichen Mitte Deutschlands.
Betrachtet man nur das erste Quartal 2015, dann waren auffallend viele Krankschreibungen aufgrund der Erkältungswelle im Ostalbkreis (24,7 Fälle je hundert Mitglieder) sowie in Koblenz und im hessischen Vogelsbergkreis (je 23,5 Fälle je hundert Mitglieder) zu beobachten. Im Nordosten der Republik - in Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Brandenburg - war der erkältungsbedingte Krankenstand nicht einmal halb so hoch. (HL)