Medi-Facharztvertrag mit DAK Gesundheit

Schnellere Termine für psychisch Kranke

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STUTTGART. DAK-Versicherte in Baden-Württemberg sollen schneller psychotherapeutisch versorgt werden. Das ist Gegenstand eines Facharztvertrags nach Paragraf 73 c SGB V, den die Kasse mit Medi Baden-Württemberg hat.

Vier Berufsverbände sind Kooperationspartner der Vereinbarung. Durch den Anfang April gestarteten Vertrag soll sich die Wartezeit für die Versicherten auf "längstens vier Wochen und in dringenden Fällen sogar auf sieben Tage" verkürzen, heißt es.

Nach Angaben von Medi-Chef Dr. Werner Baumgärtner können teilnehmende Ärzte und Psychotherapeuten mit etwa 30 Prozent mehr Honorar als in der Regelversorgung rechnen. Eine Fallzahlbegrenzung gebe es nicht.

Die einmal in vier Quartalen abrechenbare Grundpauschale beläuft sich auf 60 Euro. Die Vergütung für Einzelbehandlungen beträgt zwischen 92 und 117 Euro. Bei der Gruppentherapie zahlt die DAK 120 Euro für die kleine und 60 Euro für die große Gruppe.

Kooperationszuschlag von 25 Euro

Der quartalsweise ansetzbare Kooperationszuschlag von 25 Euro umfasst die Absprache mit Haus- und Fachärzten, die bei Patienten mit Schizophrenie, schwerer Depression und bipolaren Störungen obligatorisch ist.

Der Kinder- und Jugendlichenzuschlag, der im Falle eines persönlichen Patientenkontakts pro Quartal abrechenbar ist, beträgt 50 Euro.

Das Antrags-und Genehmigungsverfahren in der Psychotherapie entfällt -Ausnahme ist die Analytische Psychotherapie.

Die Managementgesellschaft für die Abrechnung ist die Mediverbund AG. Beteiligt von Seiten der Ärzte und Psychotherapeuten sind als Kooperationspartner die Freie Liste der Psychotherapeuten, die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) und die Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie - Berufsverband Psychosoziale Berufe (DGTV-BV).

Im Jahr 2014 haben psychische Erkrankungen im Südwesten um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Sie sind die zweithäufigste Ursache für Fehltage gewesen und hatten 2014 einen Anteil von 16,6 Prozent am gesamten Krankenstand. (fst)

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