Finanzaufsicht

PKV-Beiträge unter Druck

Auch wenn andauernde Niedrigzinsen PKV-Anbieter zu höheren Prämien zwingen, ist deren Fundament stabil, so die BaFin.

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KÖLN. Die privaten Krankenversicherer (PKV) würden durch eine fortdauernde Niedrigzinsphase nicht in ihrer Existenz gefährdet. Die geringere Rendite der Kapitalanlagen wird den Druck auf die Beiträge aber weiter erhöhen.

Darauf macht die Finanzaufsicht BaFin in ihrem Jahresbericht für 2015 aufmerksam.

Die BaFin beaufsichtigt in Deutschland 47 PKV-Unternehmen. Von ihnen arbeiten 40 nach Art der Lebensversicherung, das heißt, sie bilden Alterungsrückstellungen und müssen einen bestimmten Rechnungszins erwirtschaften. Für diese 40 hat die Aufsicht die Folgen verschiedener Kapitalmarktszenarien für die Jahre 2015 bis 2019 simuliert.

"Insgesamt ist festzustellen, dass eine weiter andauernde Niedrigzinsphase aus ökonomischer Perspektive tragbar wäre", so die BaFin. Es ist aber absehbar, dass die Kapitalanlagerenditen sinken werden und die Versicherer dazu zwingen, bei den anstehenden Beitragsanpassungen den Rechnungszins zu senken. Die Folge: eine weitere Erhöhung der Beiträge.

Die Aufsicht hat auch die Entwicklung der PKV-Prämien für ältere Versicherte untersucht. Die Unternehmen haben einige Instrumente zur Verfügung, um zu starke Steigerungen im Alter abzudämpfen.

"Im Ergebnis ist festzuhalten, dass bedingt durch die gegenwärtigen rechtlichen Regelungen im Branchendurchschnitt auf mittlere Sicht eine relative Stabilisierung der Beitragsentwicklung für die privat Krankenversicherten im Alter prognostiziert werden kann." Längerfristig könnte es nach Einschätzung der Aufseher aber in Einzelfällen zu bedenklichen Entwicklungen kommen.

Die 47 PKV-Anbieter hatten im vergangenen Jahr einen Kapitalanlagebestand von 247 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Nettoverzinsung sank von 3,9 Prozent auf 3,5 Prozent. (iss)

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