Saarland

Regierung und Kasse werben für Regionalfaktor im Morbi-RSA

Veröffentlicht:

SAARBRÜCKEN. Im Saarland haben die Landesregierung und die IKK Südwest für einen "Regionalfaktor" im Finanzausgleich der Kassen geworben.

"Durch eine Regionalisierung des sogenannten Morbi-RSA werden Wettbewerbs-Nachteile für saarländische Krankenkassen aufgehoben", erklärte der saarländische Gesundheits-Staatssekretär Stephan Kolling (CDU).

Ein regionaler Faktor, der von Region zu Region unterschiedlich ausgeprägte Versorgungsstrukturen berücksichtige, sei auch aus saarländischer Sicht wichtig.

Kolling verwies darauf, dass beim Ausgleich zwischen den Kassen derzeit regionale Unterschiede wie die Arbeitslosenquote, die Wohnumweltbedingungen und die Zahl der Pflegebedürftigen nicht berücksichtigt werden.

Dies wäre für das Saarland wichtig, da es mehr als alle anderen westlichen Bundesländer von der Alterung der Bevölkerung betroffen ist.

Keine "faire Verteilung"

Auch die IKK Südwest forderte die Einführung einer regionalen Ausgleichskomponente. "Einige Kassen haben aufgrund glücklicher Zufälle zu deutliche Vorteile, die meist etwas mit regionalen Strukturen zu tun haben", meinte IKK Südwest-Vorstand Roland Engehausen.

Von "fairer Verteilung" sei dies weit entfernt. Bislang seien beim Ausgleich unter den Kassen die regionalen Ausgaben-Strukturen "schlicht vergessen" worden.

Als Beispiel nannte die IKK die Erstattung von Verdienstausfall im Rahmen der Haushaltshilfe. Der Satz liege in Mecklenburg-Vorpommern bei 12,85 Euro pro Stunde, in Rheinland-Pfalz dagegen bei 29,03 Euro.

Anlass der Äußerungen ist ein Gutachten zur Reform des Finanzausgleichs unter den Krankenkassen. Darin hatten Experten vorgeschlagen, regionale Besonderheiten stärker zu berücksichtigen. (kin)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen