Baden-Württemberg

Urologen sollen mehr Zeit für Beratung haben

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STUTTGART. Der Medi-Verbund hat zusammen mit zwei weiteren Fachverbänden einen Facharztvertrag Urologie mit der AOK Baden-Württemberg und der Bosch BKK geschlossen. Vertragsstart soll der 1. Oktober sein.

Das Teilnahmequorum unter den landesweit 350 niedergelassenen Urologen sei erreicht worden, allerdings werden in einigen Stadt- und Landkreisen noch insgesamt 16 Urologen gesucht, die am Vertrag teilnehmen.

Der Vertrag nach Paragraf 140a SGB V ermögliche mehr Zeit für Information und Beratung der Patienten, heißt es. Die Regelversorgung biete hier bei sensiblen urologischen Erkrankungen "keine passenden Antworten", sagt AOK-Vorstand Dr. Christopher Hermann.

Neben einer Grundpauschale P1 (25 Euro pro Abrechnungsquartal) kann der teilnehmende Urologe daher im Einzelfall Zusatzpauschalen ansetzen. So wird beispielsweise die Zeit für das Gespräch und die gemeinsame Entscheidungsfindung zum Thema Krebsfrüherkennung und Prostatakarzinom mit 20 Euro vergütet, das Beratungsgespräch zu benignen Erkrankungen wie etwa Urolithiasis mit 17 Euro.

Wie bei allen Facharztverträgen erhielten die Urologen ein "leistungsgerechtes Honorar ohne Fallzahlbegrenzung", das über der Regelversorgung liege, sagt Medi-Chef Dr. Werner Baumgärtner. Man setze mit dem Vertrag "auf die erfolgreiche Strategie einer engen Verknüpfung von haus- und fachärztlicher Versorgung".

In die bisherigen Facharztprogramme sind auf Seiten der AOK rund 520.000 der 4,1 Millionen Versicherten eingeschrieben. Bei der Bosch BKK sind es rund 10.000 der landesweit 106.000 Versicherten. Der Urologie-Vertrag ergänzt die Riege der Facharztverträge zur Kardiologie (2010), Gastroenterologie (2012), Psychotherapie (2012), Psychiatrie und Neurologie (2013) und Orthopädie (2014). (fst)

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