Kommentar – Eigenbeteiligungen
Entlastung ist möglich
Eigenbeteiligungen haben sich für gesetzlich Versicherte zu einem nennenswerten Finanzposten entwickelt. Erwachsene geben laut einer aktuellen Studie im Schnitt 448 Euro im Jahr für Zuzahlungen oder Selbstzahlerleistungen aus. Rechnet man die Zahlungen für Brillen und Sehhilfen sowie kieferorthopädische Behandlungen hinzu, sind es sogar 701 Euro.
Das überschreitet bei manchem die Belastungsgrenze. Immerhin 35 Prozent haben angegeben, dass sie auf medizinische Leistungen verzichtet haben, weil sie das Geld für die Zuzahlung nicht hatten. Auch wenn der eine oder andere das Geld lieber für andere Dinge ausgibt, sollte man wachsam sein, dass finanzielle Aspekte nicht zu einen Ausschluss von Versicherten von Teilen der Versorgung führen. Schließlich kann der Geldmangel auch sinnvolle und notwendige Therapien oder Medikamente betreffen. Zwar gibt es Regelungen zur Abfederung sozialer Härten, aber sie greifen längst nicht bei allen, die es nötig hätten.
Es ist möglich, die Menschen an anderer Stelle zu entlasten: durch die paritätische Finanzierung des Zusatzbeitrags in der GKV. Damit würde man nicht nur den finanziellen Spielraum der Versicherten erweitern, sondern auch eine von vielen beklagte Ungerechtigkeit wieder beseitigen.
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