Barmer-Report

Polypharmazie ist ein Massenproblem

Jeder fünfte Bundesbürger nimmt fünf oder mehr Arzneimittel ein, berichtet die Barmer in ihrem Arzneimittelreport. Die Kasse warnt vor den Gefahren.

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BERLIN. Jeder vierte Barmer-Versicherte ab 65 Jahren hat im Jahr 2016 ein für ihn ungeeignetes Arzneimittel erhalten. Das geht aus dem Arzneimittelreport 2018 der Kasse hervor, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

Generell ist Polypharmazie ein Problem, das große Teile der Bevölkerung betrifft: Laut aktueller Analyse hat jeder fünfte Bundesbürger im Jahr 2016 fünf oder mehr Arzneimittel eingenommen.

Wenn wichtige Informationen für Behandlungsentscheidungen fehlten, Sprachbarrieren zu Missverständnissen führten oder Medikationspläne unvollständig seien, könnte das zu Risiken bei der Arzneimitteltherapie führen, die eigentlich vermeidbar wären, hieß es.

"Angesichts der Sicherheitslücken in der Arzneimitteltherapie geht es nicht um Schuldzuweisungen in Richtung Ärzte", betonte der Vorstandsvorsitzende Professor Christoph Straub. Er forderte aber auch: "Die Patientinnen und Patienten müssen besser vor diesen Risiken geschützt werden." (aze)

Lesen Sie dazu auch: Arzneimittelmanagement AdAM: Sicherheit für Polypharmazie-Patienten Kommentar zur Polypharmazie: Auf den Anreiz kommt es an

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