Kommentar
Mehr Transparenz nötig!
Mehr als 90 Prozent der rund 11.500 Operationen wegen eines Bauchaortenaneurysmas sind elektive Eingriffe. Dieser Anteil ließe sich noch weiter steigern, wenn die Risikogruppe der über 65-jährigen Männer den seit dem Jahresbeginn bestehenden Anspruch auf eine Screening-Untersuchung verstärkt nutzen, Hausärzte dies aber auch konsequent anbieten. Noch ist nicht bekannt, wie sich diese lebensrettende Präventionsmöglichkeit in der Versorgung durchsetzt.
Aus dem hohen Anteil planbarer Operationen sollten aber Schlussfolgerungen gezogen werden: Erstens sollte der Anspruch des Patienten auf hohe Qualität der Versorgung tatsächlich realisiert werden – und hier deuten die Barmer-Daten darauf hin, dass Gefäßzentren mit hoher Fallzahl weniger tödliche Komplikationen verzeichnen.
Zweitens: Die einweisenden Ärzte müssen wissen, wohin sie am besten ihre Patienten überweisen sollen. Während das "Kriterium Gefäßzentrum" ein schon transparentes Merkmal für bestmögliche Versorgung ist, so sind Daten über klinikindividuelle Fallzahlen nicht öffentlich.
Die Alternative zu einer administrierten Mindestmenge wäre die Verpflichtung, zuweisenden Ärzten klinikindividuelle Fallzahlen zugänglich zu machen.
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