Finanzergebnis im ersten Quartal

Drei Kassenverbände fahren 227 Millionen Euro Defizit ein

Zum Jahresbeginn dreht sich der Wind: Ersatz-, Innungs- und Betriebskassen segeln ins Minus.

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Schluss mit dem Wachstum des Kassenpolsters? Zumindest für drei Kassenverbände schlägt das Jahr 2019 mit einem deutlichen Minus im ersten Quartal zu Buche.

Schluss mit dem Wachstum des Kassenpolsters? Zumindest für drei Kassenverbände schlägt das Jahr 2019 mit einem deutlichen Minus im ersten Quartal zu Buche.

© Monster Ztudio / stock.adobe.com

BERLIN. Die Defizite von Innungs-, Betriebs- und Ersatzkassen addieren sich im ersten Quartal dieses Jahres nach vorläufigen Zahlen auf rund 227 Millionen Euro. An den roten Zahlen haben die Betriebskassen einen Anteil von 60 Millionen Euro (Vorjahresquartal: plus 29 Millionen Euro).

Bei den Ersatzkassen summiert sich im ersten Vierteljahr das Defizit auf 151 Millionen Euro (Vorjahresquartal: plus 122 Millionen Euro), die Innungskrankenkassen liefen mit 16 Millionen Euro (plus 18 Millionen Euro) ins Minus.

Mit Spannung werden die neuen Zahlen für das AOK-System erwartet. In den vergangenen Jahren hatten die Ortskassen jeweils den größten Teil der Überschüsse im GKV-System eingefahren. Im ersten Quartal des Vorjahres waren es allein 197 Millionen Euro. Im gesamten Vorjahr entfielen 1,1 Milliarden der GKV-weit zwei Milliarden Euro Einnahmenüberschüsse auf das AOK-System.

Die Zahlen haben politische Sprengkraft vor dem Hintergrund der aktuell geplanten Reform des interne Kassenfinanzausgleichs (Morbi-RSA). Kassenverbände jenseits der AOK-Familie sehen eine Schlagseite in der Ausgestaltung des Risikostrukturausgleichs. Die Rücklagen zwischen den Kassen sind sehr ungleich verteilt und addierten sich Ende 2018 in der GKV auf etwa 21 Milliarden Euro. Das entspricht – im Durchschnitt – etwa 1,1 Monatsausgaben der Kassen. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Reserve von 0,25 Monatsausgaben.

Die Ersatzkassen berichten im ersten Quartal von stark gestiegenen Leistungsausgaben in Höhe von 4,8 Prozent je Versicherten. Ihre Einnahmen legten im gleichen Zeitraum dagegen nur um 3,6 Prozent zu. (fst)

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