Kommentar
Ein Vorstoß, der Respekt verdient
Ethikkomitees in Krankenhäusern sind keine neue Erfindung. Die Initiative der kommunalen Kliniken im Norden aber lässt aufhorchen: Sie streben selbst erarbeitete ethische Richtlinien für Fragen an, die ihnen bislang weder Gesellschaft noch Politik beantwortet haben - und teilweise auch nicht beantworten konnten.
Denn über die Frage, wann ein Krankenhaus im Einzelfall eine lebensverlängernde Maßnahme einstellen soll, lässt sich streiten, pauschal beantworten lässt sie sich nicht. Wer sich wie die 5K-Kliniken der Verantwortung stellt und solche Themen anpackt, muss dies gut vorbereiten.
Das Westküstenklinikum Heide zeigt, wie es gehen könnte: Es bezieht neben Ärzten und Pflegekräften auch Seelsorger, Juristen und die Hospizbewegung in die ethische Diskussion ein. Vorgaben der Verwaltungsspitze spielen hier eine untergeordnete Rolle. Spannend wird es, wenn die Kliniken im Verbund ihre Richtlinien abgleichen und so zu übergreifenden Empfehlungen kommen - oder zu neuen Diskussionen.
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