Urteil

"Menschen Museum" in Berlin zulässig

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Dauerausstellung "Menschen Museum" in Berlin mit sogenannten Plastinaten menschlicher Körper ist grundsätzlich möglich und rechtmäßig. Allerdings muss für jedes Exponat eine einzeln vorliegende Einwilligungserklärung des Körperspenders vorliegen, wie das Verwaltungsgericht Berlin entschied. Das Museum des Heidelberger Anatoms Gunther von Hagens gegründeten Instituts für Plastination wurde Anfang 2015 im Gebäude des Fernsehturms am Berliner Alexanderplatz eröffnet. Hierfür hatte das Verwaltungsgericht Berlin schon 2014 den Weg frei gemacht; nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg Ende 2015 wollte das Berliner Bezirksamt Mitte die Ausstellung erneut verbieten.

Das Verwaltungsgericht entschied nun, dass das Verbot jedenfalls unzureichend begründet ist. Denn auch mit seinem "populärwissenschaftlichen Ansatz" könne sich das Institut auf wissenschaftliche Ziele berufen. Das Verbot, Leichen öffentlich auszustellen, greife hier daher nicht. Daher habe das OVG auch nicht ein generelles Verbot der Ausstellung ermöglicht. Es habe allerdings verlangt, dass das Institut für jedes Exponat eine einzeln zuzuordnende Einwilligung des Körperspenders vorliegt. Bei 120 Exponaten habe das Bezirksamt dies bislang gar nicht genau geprüft. Zehn Exponate, für die das Institut für Plastination auch nach eigenen Angaben nur einen "Pool" von Erklärungen vorlegen kann, dürften aber definitiv nicht gezeigt werden.(mwo)

Verwaltungsgericht Berlin:

Az.: 21 K 608.17

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen