Universitätsmedizin

Ärger um neue Kommission im Nordosten

Mitglieder des Landtags in Mecklenburg-Vorpommern fühlen sich bei Besetzung übergangen.

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SCHWERIN. Die Mitglieder der unabhängigen Kommission Universitätsmedizin 2020 in Mecklenburg-Vorpommern sind berufen. Darunter sind hochrangige Experten aber kein Mitglied des Landtages. Die Opposition bezweifelt deshalb den Aufklärungswillen von Wissenschaftsministerin Birgit Hesse (SPD).

Das Land erwartet von der Kommission wie berichtet Empfehlungen, wie die Universitätskliniken in Greifswald und Rostock trotz der zunehmenden Ökonomisierung ihre Kernaufgaben zuverlässig erfüllen können. Anlass waren Berichte über Probleme und Vorwürfe an der Uniklinik Rostock, die nach Beobachtung des Landtagsabgeordneten Torsten Koplin nur "die Spitze des Eisbergs" sein könnten.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion im Schweriner Landtag befürchtet "Millionengewinne auf dem Rücken der Patienten und Beschäftigten bei gleichzeitiger Verzögerung notwendiger Investitionen in Personal und Material" sowie eine Verflechtung mit einer beauftragten Beratungsfirma.

Koplin pocht auf Aufklärung unter Einbeziehung des Landtages: "Es ist eine Unverschämtheit, die Kommission zu berufen, obgleich aus der Mitte des Landtages Diskussionsbedarf besteht und angemeldet wurde."

Vorsitzender der Kommission ist der Rostocker Pathologe Dr. Harald Terpe, der zwölf Jahre für die Grünen im Bundestag saß und Mitglied im Vorstand der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern ist. Für die fachpolitische Perspektive soll Dr. Hermann Schulte-Sasse sorgen, früher Abteilungsleiter im BMG. Die Patienten- und Pflegeperspektive übernimmt Hedwig Francois-Kettner vom Aktionsbündnisses Patientensicherheit. Das Gremium soll eine strategische Ausrichtung der universitären Medizin vorbereiten. (di)

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