Kommentar

Es gibt keinen Weg zurück

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Wie geht man mit dem Thema „Eingriffe in die menschliche Keimbahn“ um? Auf diese Frage hat der Deutsche Ethikrat gleich mehrere Antworten gegeben. Die wichtigste: Es gibt kein kategorisches Nein zu Eingriffen in die menschliche Keimbahn. Das bedeutet nicht, dass der Rat zum Schnellschuss rät. Im Gegenteil: Er fordert vor Zulassung ein weltweit geltendes Moratorium. In dieser Zeit soll über die ethischen Aspekte und ein Regelwerk für die Anwendung debattiert werden.

Zweite Antwort: Selbst eine sorgfältige Chancen-Risiko-Abwägung greift zu kurz, wenn sie die ethischen Aspekte nicht berücksichtigt. Drittens: Eine internationale Institution sollte Standards für Keimbahneingriffe definieren. Die letzte Forderung ist nicht neu, schließt sie doch an eine Stellungnahme an, die der Rat schon 2017 abgegeben hat. Übrigens: Zwei Jahre zuvor hatten sich über 500 Wissenschaftler aus aller Welt in Washington mit der Genom-Editierung beschäftigt und bereits ähnliches verlangt.

Spannend an dem Ethikrat-Statement ist die Kontroverse, ist der Dissens, der auf den letzten 20 Seiten beschrieben wird. Unterschiedliche Szenarien werden aus der Pro- und Kontra-Perspektive beleuchtet. Das sind sinnvolle Impulse für die weitere Diskussion. Chapeau!

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