Grenzregionen

Damit im Notfall Hilfe funktioniert

Ein Projekt soll die Notfallversorgung zwischen Deutschland und Polen flexibler machen.

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GREIFSWALD. Startschuss für den "integrierten grenzüberschreitenden Rettungsdienst Pomerania/Brandenburg" (InGRiP): Für das deutsch-polnische EU-Projekt fließen rund zwei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, damit Rettungskräfte aus beiden Ländern künftig bei Bedarf auch auf der anderen Seite der Grenze tätig sein können.

Ziel ist, dass Notfallpatienten im deutsch-polnischen Grenzgebiet unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit ohne Zeitverzug zur nächsten geeigneten medizinischen Einrichtung transportiert werden. Das ist bislang nicht immer möglich. Oft müssen Patienten noch während des Einsatzes in einen anderen Rettungswagen umgelagert werden, weil die erforderlichen vertraglichen und organisatorischen Voraussetzungen für den Weitertransport im Wagen des anderen Landes nicht gegeben sind. Zugleich steigt aber die Zahl der Menschen, die die Grenze überschreiten – die Verflechtung in der Grenzregion nimmt zu, und damit auch die Zahl der medizinischen Notfälle.

Vor Ort wird schon seit Jahren daran gearbeitet, die Hürden für den grenzüberschreitenden Rettungsdienst abzubauen, so gibt es etwa einen länderübergreifenden Erfahrungsaustausch. Nun sollen abgestimmte und für beide Seiten verbindliche Leitlinien zur Anwendung kommen, außerdem soll Rechtssicherheit für die Rettungsdienste auch auf der anderen Grenzseite geschaffen werden. Um das Verständnis für das Rettungssystem des anderen Landes zu erhöhen, werden Schulungsprogramme für die Rettungsdienstmitarbeiter aufgelegt. An Simulatoren sollen Notfallszenarien künftig gemeinsam erprobt werden. Dazu soll außer in der Greifswalder Universitätsmedizin auch in Stettin eine Ausbildungsstätte mit modernem Simulationsequipment ausgerüstet werden. Im Frühjahr soll ein zweisprachiger Internetauftritt zum Projekt folgen, die über Fortschritte berichtet. (di)

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