ÖGD in Bremen

Zulagen sollen Bewerber anlocken

Nach Hilferufen der Gesundheitsämter will der Senat neue Ärzte mit Gehaltsplus ködern.

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BREMEN. Das Bremer Gesundheitsamt hat Personalprobleme. "Von regulär 36 Ärztestellen sind derzeit sieben nicht besetzt", sagte Christina Selzer, Sprecherin der Bremer Gesundheitssenatorin Professor Eva Quante-Brandt, der "Ärzte Zeitung".

Das Problem: im niedersächsischen Umland wird besser bezahlt. Die Personalsituation in Bremen sei "eine Herausforderung", hieß es denn auch. So gebe es zum Beispiel bei der Reisemedizin Einschränkungen. "Wir hoffen aber, die Stelle bald besetzen zu können", sagte Selzer.

In mehreren "Brandbriefen" haben Mitarbeiter des Hauses über die "sich zuspitzende Personalsituation" im Gesundheitsamt geklagt, berichtete der Bremer "Weser Kurier". Der gesundheitliche Schutz der Bevölkerung könne nicht mehr gewährleistet werden, hieß es in dem Schreiben. Selzer widerspricht: "Alle Aufgaben werden erfüllt."

Das Land Bremen will nun mehr Geld in die Hand nehmen und gegensteuern. "Die Senatorin konnte erreichen, dass wir nun für Zulagen für bestimmte Bereichen zahlen, um gegenüber dem Umland konkurrenzfähig zu sein", berichtet Selzer. "Wir haben darüber hinaus dafür gesorgt, dass die Stellen für Gesundheitsaufseher höhergruppiert werden." Die Stellen befinden sich derzeit im Bewerbungsverfahren. "Wir hoffen, dass sich die Situation damit etwas verbessern lässt", so Selzer.

Bereits im vergangenen Jahr hat die Bremer Ärztekammer auf die schlechte Bezahlung der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) aufmerksam gemacht und eine entsprechende Arbeitsgruppe eingerichtet. Die Delegiertenversammlung forderte zudem die "tariflich abgesicherte Angleichung der Vergütung der Ärztinnen und Ärzte im ÖGD an die in den Kliniken üblichen arztspezifischen Tarifverträge des Marburger Bundes." Auch die Delegierten des diesjährigen Deutschen Ärztetages in Erfurt haben gefordert, die Vergütung anzugleichen. (cben)

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