Abwärtstrend bei Spendern und Organen

FRANKFURT/MAIN (fst). Die Zahl der Organspender ist im Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 13 Prozent gesunken, und zwar von 667 (2007) auf 586 Spender.

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Kostbare Fracht: ein Organ auf dem Weg in den Op-Saal. 12 000 Patienten stehen auf Wartelisten.

Kostbare Fracht: ein Organ auf dem Weg in den Op-Saal. 12 000 Patienten stehen auf Wartelisten.

© Foto: imago

Den Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) zufolge ist in den ersten sechs Monaten auch die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe um knapp acht Prozent von 2074 (1. Halbjahr 2007) auf 1923 zurückgegangen.

Nach den neuen -noch vorläufigen - Halbjahreszahlen ist der kontinuierliche Aufwärtstrend bei den Organspenden in den vergangenen Jahren gestoppt worden. Noch 2007 hatte die DSO im Vergleich zum Vorjahr noch einen Zuwachs bei den Organspendern um 4,3 Prozent gemeldet; 1313 Menschen haben 2007 nach ihrem Tod Organe gespendet.

Professor Günter Kirste, Medizinischer Vorstand der DSO, nannte den Rückgang aus Sicht der etwa 12 000 Patienten, die auf eine Transplantation warten, "sehr bedauerlich". Gründe für diesen Trend seien nicht einfach auszumachen, teilte die DSO mit: "Eine Ursache könnte der zunehmende Personalmangel auf den Intensivstationen sein."

Tatsächlich ist der Trend in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. So nahm die Zahl der gespendeten Organe in Nordrhein-Westfalen (NRW) im ersten Halbjahr von 351 auf 401 zu. In Bayern hingegen sank sie im gleichen Zeitraum um etwa ein Drittel von 414 auf 279.

Die regionale Verteilung der Organspender variierte auch in den vergangenen Jahren bereits erheblich: So kamen im vergangenen Jahr im Bundesdurchschnitt 16 Spender auf eine Million Einwohner. Im Nordosten des Landes war die Spenderzahl mit etwa 20 pro eine Million Einwohner deutlich höher als etwa in Rheinland-Pfalz (13,8) oder NRW (13,3).

Längst nicht alle der bundesweit 1336 Kliniken mit Intensivstationen melden potenzielle Spender an die DSO. Zwar nehmen praktisch alle Universitätskliniken und Kliniken mit neurochirurgischer Abteilung am Meldeverfahren teil, von den übrigen Häusern sind es aber nur 40 Prozent.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Trends stehen fest, Ursachen nicht

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