Blutkrebs

Chile beteiligt sich an DKMS-Register

Alle 35 Sekunden erkrankt ein Mensch an Blutkrebs. Weltweite Knochenmarkspenderegister erhöhen Überlebenschancen – auch eines aus Deutschland.

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TÜBINGEN/SANTIAGO DE CHILE. Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ist jetzt auch in Chile aktiv.

Die gemeinnützige Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat, baut in dem südamerikanischen Land ab sofort ein Register und eine Stammzellspenderdatei auf. Das hat die DKMS am Freitag mitgeteilt.

"Die globale Vision der DKMS ist, jedem Menschen, der auf eine Stammzellspende angewiesen ist, eine zweite Lebenschance zu geben", sagte Hauptgeschäftsführer Henning Wrogemann. Mehr als acht Millionen potenzielle Spender hat die Organisation nach eigenen Angaben in ihrer Spenderdatei momentan registriert.

In dieser Datei sind zusätzlich zu Spendern aus Deutschland auch Menschen aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Polen und neuerdings aus Chile registriert. Je mehr Menschen von diesem globalen Engagement erfasst werden, um so stärker wachsen die Chancen, im Notfall geeignete Spenderzellen zu finden.

"Durch internationales Wachstum können wir sowohl die Größe der Datei als auch die Vielfalt unter den registrierten Spendern erhöhen und so Blutkrebspatienten sowohl in Chile als auch weltweit helfen", sagte Wrogemann.

Je größer die Auswahl, desto höher die Chancen

Entscheidend für eine erfolgreiche Transplantation ist die Übereinstimmung der Gewebemerkmale von Patient und Spender. Je größer die Auswahl, desto höher sind daher die Chancen, einen Spender zu finden, dessen Merkmale weitgehend identisch mit denen des Erkrankten sind.

Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei gilt als eine der größten Einrichtungen ihrer Art weltweit.

Seit der Gründung 1991 haben nach Angaben der DKMS mehr als 69.000 an Blutkrebs erkrankte Menschen durch sie eine zweite Lebenschance erhalten. Die Datei sei mit anderen Registern vernetzt und decke somit rund 40 Prozent der Stammzellspenden rund um den Erdball ab.

Der Austausch von Knochenmarkspenden über Ländergrenzen ist eher die Regel als die Ausnahme. Drei von vier Spenden gehen vom Spendeort zu einem Empfänger ins Ausland. (ajo)

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