Hessen

Zustimmung für Widerspruchslösung von Ärzteseite

Ärzteschaft und Landesregierung in Hessen begrüßen Gesundheitsminister Spahns Organspende-Pläne.

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Der Präsident der Landesärztekammer Hessen, Dr. Edgar Pinkowski, hat sich ausdrücklich für den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ausgesprochen, die Widerspruchslösung mit Vetorecht für Angehörige einzuführen. "Dass die Organspende in Deutschland dringend gefördert werden muss, ist offensichtlich", sagte Pinkowski. Auch wenn die Zahl der Organspenden im ersten Halbjahr 2018 erstmals wieder gestiegen sei, habe sie sich 2017 mit 767 Spendern auf einem Rekordtief befunden.

Hessens Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) nannte die Widerspruchslösung "überfällig". Er begrüße daher Spahns Vorstoß, weil dieser die Diskussion neu anstoße. Er hoffe nun auf eine Mehrheit dafür im Bundestag. Grüttner hatte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach für die Einführung einer Widerspruchslösung eingesetzt – "nur diese kann eine entscheidende Verbesserung der Situation herbeiführen".

"Selbstverständlich müssen wir auch weiter auf Aufklärung setzen, um das System der Organspende transparent zu machen", sagte Kammer-Chef Pinkowski. Umfragen zeigten immer wieder, dass drei Viertel der Bundesbürger der Organspende positiv gegenüberstünden. Dennoch hätten weitaus weniger Menschen einen Organspendeausweis ausgefüllt, weshalb die bisher geltende Zustimmungslösung nicht weiter führe.

Der von Spahn vorgelegte Gesetzentwurf, wonach das Prozedere in den Krankenhäusern verbessert werden soll, um Organspender schneller zu identifizieren, sei "ein Schritt in die richtige Richtung". (bar)

Mehr zum Thema

Kommentar zum Organspende-Register

Es wird Zeit für die Überholspur

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren