Kommentar
Nicht jeder ist für Pflege qualifiziert
Gesundheitsminister Philipp Rösler hat einen Strauß von Ideen gegen den Fachkräftemangel in der Pflege vorgelegt. Manches davon ist brauchbar, anderes sollte der FDP-Politiker überdenken.
Zu den brauchbaren Vorschlägen gehört, die bislang getrennten Pflegeausbildungen zu einem Ausbildungsgang mit anschließender Spezialisierung zusammenzuführen. Das gibt den Absolventen größeren Spielraum zu entscheiden, wo sie später arbeiten wollen. Richtig ist auch der Ansatz, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Pflegenden eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erlauben und die dazu beitragen, dass Pflege besser vergütet wird.
In die Kategorie "überfällig" gehört die Idee einer Supervision, um dem frühzeitigen Ausstieg aus der Pflege entgegenzuwirken.
Wenig hilfreich dagegen ist der Vorschlag, den Fachkräftemangel durch die Umschulung arbeitsloser Taxifahrer, Sekretärinnen oder anderer Dienstleister beheben zu wollen. Man poliert den Ruf eines Berufszweigs sicherlich nicht auf Glanz, wenn man zu verstehen gibt, dass im Prinzip jeder diese Arbeit erledigen kann - so er nur ein gutes Herz und zwei flinke Hände hat.
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