Bahr: Mehr Überschüsse in der Pflegeversicherung

BERLIN (dpa). Nach der gesetzlichen Krankenversicherung verzeichnet auch die Pflegeversicherung nach Worten von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hohe Überschüsse.

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"Zum Jahresende 2011 hat sich der Mittelbestand noch einmal um 300 Millionen Euro erhöht", sagte der Minister der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).

Bahr: "Ursprünglich hatten wir damit gerechnet, dass wir 2014 über höhere Beiträge diskutieren müssen. Jetzt können wir davon ausgehen, dass die Finanzen mindestens bis ins Jahr 2015 stabil sind." Grund seien unerwartete Mehreinnahmen durch die zuletzt gute Konjunktur.

Der Minister kritisierte vor diesem Hintergrund die Arbeitgeberverbände, deren Präsident Dieter Hundt sich gegen die geplanten Zusatzleistungen für Demenzkranke zur Wehr setzt.

Kurzfristig gedacht

"Herr Hundt unterschätzt, was Demenz für den Zusammenhalt in der Gesellschaft bedeutet", sagte Bahr weiter. "Das ist sehr kurzfristig und noch nicht einmal betriebswirtschaftlich gedacht."

Bahr: "Was kostet es, wenn Beschäftigte nicht mehr zur Arbeit gehen und Mutter oder Vater pflegen, weil es kein Geld aus der Pflegeversicherung gibt?"

Mit der nun zunächst geplanten Pflegereform der schwarz-gelben Koalition soll der Beitrag zum 1. Januar 2013 von 1,95 auf 2,05 Prozent steigen.

Durch diese Mehreinnahmen von 1,1 Milliarden Euro sollen vor allem eine halbe Million Demenzkranke höhere Leistungen zwischen 70 und 215 Euro bekommen.

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