Pflege

Reform kostet zwei Milliarden Euro im Jahr

Veröffentlicht:

BERLIN. Die umfassendste Reform seit Einführung der Pflegeversicherung 1995 könnte nach offiziellen Vorschlägen mehrere Milliarden Euro mehr im Jahr kosten.

In einem Entwurf des Berichts des Expertenbeirats heißt es: "Bei Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs (...) ergäben sich (...) Mehrausgaben von circa zwei Milliarden Euro pro Jahr", heißt es. Dieser soll am kommenden Donnerstag übergeben werden.

Allerdings kann die geplante Reform, die Demenzkranke besserstellen soll, je nach konkreter Ausgestaltung auch andere Mehrkosten verursachen, wie aus dem Bericht nach Angaben von Beiratsmitgliedern weiter hervorgeht.SPD-Politikerin Hilde Mattheis kritisierte die genannte Summe: "Wenn sich mit der Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs niemand schlechter aber viele besser stellen sollen, dann kostet die Umsetzung mindestens 4,2 Milliarden Euro, wie es der Beirat 2009 ausgerechnet hat."

Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, betonte, dass eine gute Pflegereform vor allem für die heutigen Pflegebedürftigen eine Besserung bringen müsse. Dabei müsse die Qualität der Pflege Maßstab werden. Dafür müssten mindestens vier Milliarden Euro mehr ausgegeben werden.

"Zwei Milliarden Euro reichen nicht aus. Aber die Akzeptanz der Menschen sinkt, für schlechte Pflege gutes Geld auszugeben", so Brysch. (sun/af)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Fachkraft für Nachtdienst fehlte

Heimaufsicht prüft Polizeieinsatz in Pflegeheim

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen