Sachsen-Anhalt
Arbeitsmarkt in der Altenpflege wie leer gefegt
MAGDEBURG. Ein Runder Tisch soll der Pflege in Sachsen-Anhalt eine stärkere Stimme geben. Initiiert wurde er vom Landesgesundheitsministerium. Der Bedarf an Fachkräften für Altenpflege wird in Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2030 um bis zu 36 Prozent steigen.
Das geht aus einer Fachkräfte-Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Sachsen-Anhalt-Thüringen hervor.
Wie Pflegeberufe attraktiver machen?
Eine Herausforderung, der sich Träger, Vereine, Verbände, Wissenschaftler, Gewerkschaftsvertreter und Politiker des Bundeslandes gemeinsam stellen wollen. "Pflegeberufe müssen attraktiver werden", forderte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) bei der Auftaktveranstaltung zum Runden Tisch Pflege.
Nach wie vor werde das Thema noch zu wenig wahrgenommen. Eine bessere Bezahlung in der Altenpflege und eine einheitliche Ausbildung für Pflegende wären nach Ansicht der Ministerin wichtige Schritte, um dem drohenden Pflegenotstand zu begegnen. Allerdings sind im Bundestag die Verhandlungen über das Pflegeberufegesetz festgefahren.
Derzeit arbeiten landesweit mehr als 47.000 Beschäftigte in der Pflege, 22 Prozent mehr als noch 2008. Der Arbeitsmarkt sei wie leer gefegt, freie Stellen zu besetzen, werde immer schwieriger.
Fachkräfte in der Altenpflege arbeiten häufig unfreiwillig in Teilzeit und verdienen deutlich weniger als Krankenschwestern. Der Gehaltsunterschied liegt bei mehr als 1000 Euro monatlich. Ein Tarifvertrag Pflege sei deshalb unumgänglich, hieß es. (zie)