Kommentar – Pflegereport
Investition in die Zukunft
Junge Menschen wollen selbstbestimmt leben. Sie wollen sich ausprobieren, von den Eltern abgrenzen, ihr eigenes Ding machen. Da unterscheiden sich pflegebedürftige Teenager nicht von anderen Altersgenossen. Von pflegebedürftigen Älteren unterscheiden sie sich allerdings sehr. Denn die haben nicht nur häufig andere körperliche Bedürfnisse (Stichwort Demenz), sondern sind auch emotional in einer völlig anderen Situation. Dem trägt die Pflege nicht genug Rechnung.
Zugegeben, das Problem betrifft mit 13,5 Prozent nur einen kleinen Teil der Pflegebedürftigen – und natürlich ist klar, dass der Bedarf der Alterspflege im Vergleich dazu sehr viel höher ist und stetig weiter wächst. Gefordert wurde jüngst sogar ein Altenpflegeministerium – warum nicht ein generelles Pflegeministerium, in dem sich eine eigene Abteilung sich um die Jungen kümmert? Fest steht, sie brauchen eine Lobby, damit sie angesichts der überwältigend großen Herausforderung der Altenpflege nicht in Vergessenheit geraten.
Überall in der Republik gibt es Leuchtturmprojekte für Kinder, Jugendliche und mittelalte Pflegebedürftige. Doch die Kapazitäten reichen nicht aus. Dabei wäre es leicht, Projekte mit entsprechender Förderung auszubauen. Es wäre eine Investition in die Zukunft.
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