Bayern

Söder will Pflegegeld für Angehörige

Der mutmaßliche Seehofer-Nachfolger will eigenes Landesamt für Pflege und Gesundheit schaffen.

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MÜNCHEN. Bayerns Finanzminister Markus Söder hat angekündigt, in die Pflege investieren zu wollen. Das machte der CSU-Politiker, der das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten anstrebt, bei der Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion im Kloster Banz deutlich.

Er wolle in Bayern ein eigenes Landesamt für Pflege und Gesundheit einrichten. Das solle der Pflege mehr Sichtbarkeit und eine bessere Vertretung ihrer Belange verschaffen. Zudem kündigte Söder an, ein sogenanntes Pflegegeld etablieren zu wollen.

Das solle diejenigen finanziell entlasten, die Angehörige zu Hause pflegen. Das ist in Bayern wie auch in anderen Bundesländern in den meisten betroffenen Familien der Fall. Ferner solle laut Finanzminister die Zahl von derzeit 640 Hospiz- und Palliativplätzen in Bayern verdoppelt werden.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) äußerte sich positiv zu den Vorhaben. "Heimen und Diensten bieten landesweite Strukturen eine klare Orientierung", teilte der Landesvorsitzende des Verbands, Kai A. Kasri, mit. Das neue Landesamt könne dazu beitragen, die Versorgung in der Pflege weiterzuentwickeln.

Der Leiter der bayerischen Landesgeschäftsstelle des bpa, Joachim Görtz, befürwortete das geplante Pflegegeld. Er erinnerte an eine Aktion, die der bpa zusammen mit dem Bayerischen Heilbäder-Verband für die Stärkung der Gesundheit professioneller Pflegekräfte angestoßen habe. "Ähnliche Präventions- und Unterstützungsmaßnahmen können auch für pflegende Angehörige konzipiert werden", so Görtz.

Söder soll als Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Oktober antreten und damit gegebenenfalls Horst Seehofer im Amt des Ministerpräsidenten beerben. (cmb)

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