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Doppelt so viele ausländische Pflegekräfte wie noch 2013

Immer mehr Pflegestellen werden von Kräften aus dem Ausland besetzt. Sofern sie aus EU-Ländern stammen, ist die korrekte Entlohnung jetzt geregelt.

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In Deutschland arbeiten immer mehr Pflegerinnen in Deutschland. Die meisten stammen aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat.

In Deutschland arbeiten immer mehr Pflegerinnen in Deutschland. Die meisten stammen aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat.

© WavebreakMediaMicro / stock.adobe.com (Symbolfoto)

BERLIN. Fast doppelt so viele ausländische Pflegekräfte haben im vergangenen Jahr in Deutschland gearbeitet wie noch vor vier Jahren.

Laut einem Zeitungsbericht waren im Jahr 2013 rund 74.000 Pflegerinnen und Pfleger hierzulande sozialversicherungspflichtig beschäftigt, im Jahr 2017 bereits 128.000.

Die Zahl der geringfügig Beschäftigten in dem Bereich ist im Vergleichszeitraum von 5300 auf 6000 gestiegen, wie die "Passauer Neue Presse" unter Berufung auf eine Antwort aus dem Gesundheitsministerium auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion berichtet.

Demzufolge stammen 66.000 der ausländischen Pflegekräfte aus einem EU-Mitgliedsstaat, 18.000 aus Balkan-Ländern, 7000 aus osteuropäischen Drittstaaten und 3500 aus Asylherkunftsländern.

"Wenn ausländische Pfleger nach Deutschland kommen möchten, dann sollten keine unnötigen Barrieren geschaffen und ihr Engagement unterstützt werden", sagte Stephan Brandner, Gesundheitspolitiker der AfD-Fraktion, der Zeitung.

Es sei "unbefriedigend", dass viele hiesige Unternehmen keine ausländischen Fachkräfte einstellen könnten, weil sie immer wieder an bürokratischen Hürden, etwa Visa-Bestimmungen, scheiterten.

Bessere Arbeitsbedingungen gefordert

Zumindest in Sachen Entlohnung ist Besserung in Sicht: Um Arbeitnehmer in anderen EU-Ländern besser vor Ausbeutung und Niedriglöhnen zu schützen, hatte das EU-Parlament letzte Woche eine Reform der Entsenderichtlinie verabschiedet.

So sollen ins Ausland entsandte Arbeitnehmer den gleichen Lohn bekommen und unter den gleichen Bedingungen arbeiten wie ihre lokalen Kollegen. Kosten für Anreise und Unterkunft dürfen nicht mehr von ihrem Lohn abgezogen werden, sondern müssen vom Arbeitgeber getragen werden.

Entsendungen sind künftig auf ein Jahr beschränkt, eine Verlängerung um ein weiteres halbes Jahr ist möglich. Die neuen Regeln müssen bis Mitte 2020 umgesetzt werden.

Brandner von der AfD bevorzugt allerdings eine heimische Lösung: Durch bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung müsse primär versucht werden, die Stellen in Krankenhäusern und Altenheimen mit Fachkräften aus Deutschland zu besetzen.

Rund 45.000 ausländische Ärzte

Auch unter den Ärzten, die in Deutschland ihrem Job nachgehen, steigt die Zahl an ausländischen Kräften. Die Bundesärztekammer weist in ihrer Ärztestatistik 2017 insgesamt 45.370 berufstätige Mediziner, die aus dem Ausland stammen, auf – 2013 waren es 31.236 (siehe nachfolgende Grafik).

Die meisten ausländischen Ärzte kommen aus der EU (21.948). Die Rumänen stellen dabei die größte Gruppe (4.1.64). (bar/ths)

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