Nordrhein-Westfalen

Regierung stößt Befragung zur Pflegekammer an

1500 Pflegefachkräfte werden befragt, wie sie zur Gründung einer Interessenvertretung stehen.

Veröffentlicht:

KÖLN. Pflegefachkräfte in Nordrhein-Westfalen können darüber entscheiden, ob sie künftig eine eigene Interessenvertretung haben wollen und wie diese gegebenenfalls aussehen soll. Dazu wird es im Oktober eine repräsentative Befragung geben, hat Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) angekündigt.

Eine Stichprobe von 1500 Pflegefachkräften, die repräsentativ nach Kriterien wie Tätigkeitsfeld oder Ausbildung ausgewählt werden, wird im Auftrag des Gesundheitsministeriums durch das Berliner Markt- und Meinungsforschungsinstitut Info befragt. Die Ergebnisse fließen in einen Bericht ein und sind Grundlage für die Entscheidung des Düsseldorfer Landtags.

"Die Pflegekräfte sollen die Sache nun selbst in die Hand nehmen", sagte Laumann. Wenn sie sich für eine Interessenvertretung aussprechen, seien zwei Modelle denkbar: eine verpflichtende Pflegekammer, die Ärztekammern vergleichbar ist, oder ein freiwilliger Pflegering, wie es ihn in Bayern gibt. Diese Entscheidung wird Teil der Befragung. Dieser Prozess sei ein wichtiger Schritt, so Laumann: "Ich bin der Meinung, dass die Pflege endlich eine eigene Stimme braucht."

Das Gesundheitsministerium hat eine Informationskampagne zum Thema gestartet. Es sei wichtig, dass die Pflegekräfte die Entscheidung auf einer soliden Grundlage treffen, betonte der Minister. Teil der Kampagne sind Veranstaltungen vor Ort, die vom Land finanziell bezuschusst werden.

In NRW gibt es rund 197.000 Pflegefachkräfte. Von ihnen sind 121.000 in der Gesundheits- und Krankenpflege tätig, die übrigen in der Altenpflege. Laumann hofft, dass sich viele Pflegekräfte über das Thema Interessenvertretung informieren und mit Kollegen diskutieren. "Wenn eine Interessenvertretung kommt, dann lebt sie davon, dass die professionell Pflegenden aktiv mitmachen."

Bisher sind Pflegekammern in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen gegründet worden. (iss)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“