Kommentar – Pflege-Befragung

Eine schräge Diskussion

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Hat Herr Spahn ein Kommunikationsproblem? Das kann nicht sein – oder doch. In der heißen Phase der Bewerbung um das höchste Parteiamt stimmen die Zahlen nicht. Nein, es geht nicht um Beliebtheitswerte und Kompetenz als CDU-Parteichef, sondern um die subjektive Einschätzung, ob sich die Politik um die Pflege kümmert.

Katastrophale Noten! Das weist der DAK-Pflegereport 2018 aus. Da kann man sich nur wundern. Wir erinnern uns: In der heißen Phase der Vorbereitungen für ein Pflegestärkungsgesetz (PSG) 2014 hat es gute Noten für Unterstützung von Betroffenen und deren Angehörige gegeben.

Der nächste großer Wurf gelang der Politik mit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz, etwa mit dem neuen Begutachtungsverfahren und der Entlastung pflegender Angehöriger. Richtig: Das war nicht die Sache von Herrn Spahn, sondern die seines Vorgängers.

Spahn setzt sich nun seit Monaten für ein Pflegepersonalstärkungsgesetz ein, mit Erfolg: Die Medien sind voll davon – doch die Wahrnehmung ist eine andere.

Das gilt übrigens auch für viele weitere Politikfelder. Vielleicht sollten diejenigen, die oft laut fordern, zur inhaltlichen Debatte zurückzukehren, nicht im gleichen Atemzug „investigativ“ fragen, ob ein Spahn auch Kanzler kann. Eine schräge Diskussion. . .

Lesen Sie dazu auch: Befragung: Politik nimmt Pflege nicht wichtig genug

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