Geschlechtskrankheiten

Deutsche wissen zu wenig über STI

HIV kennen die Bürger sehr wohl als Geschlechtskrankheit. Doch bei Chlamydien, Condylomen und Co. hört das Wissen einer neuen Umfrage zufolge auf.

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KÖLN. Viele Bundesbürger wissen immer noch wenig über sexuell übertragbare Krankheiten (STI). Das geht aus der jüngsten repräsentativen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervor.

Konkret nach Syphilis oder Gonorrhoe befragt, hatten zwar über 90 Prozent der Männer und Frauen ab 16 Jahren schon einmal etwas davon gehört. Bei Chlamydien nickten jedoch nur 62 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer, bei Condylomen (42 und 35 Prozent) oder den relativ verbreiteten Trichomonaden (36 und 24 Prozent) sah es noch schlechter aus.

Auf die ergebnisoffene Frage "Welche sexuell übertragbaren Infektionen kennen Sie?" wurden Chlamydien (zehn Prozent), Feigwarzen (sieben Prozent) und Trichomonaden (drei Prozent) sogar noch viel seltener genannt.

"Jenseits von Tripper und Syphilis ist über die anderen verbreiteten sexuell übertragbaren Krankheiten sehr wenig bekannt", sagte BZgA-Sprecherin Dr. Marita Völker-Albert am Mittwoch im Vorfeld des diesjährigen Deutschen STI-Kongresses, der vom 19. bis 21. Juni in Berlin stattfindet. So wüssten auch noch viel zu wenig Frauen vom kostenlosen Chlamydien-Screening. Erst rund ein Viertel der Frauen bis 25 Jahre hat ein solches Screening bereits gemacht.

"Kondome reduzieren das Risiko einer Infektion, aber hundertprozentigen Schutz bieten sie nicht. Deshalb ist es wichtig, dass Frauen das Angebot einer regelmäßigen Untersuchung kennen», betonte BZgA-Direktorin Professor Elisabeth Pott. (dpa)

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