Kommentar zur Krebsfrüherkennungs-Studie

Persönlicher Rat - das zählt

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Wenn nur fast die Hälfte der Befragten in einer Studie der Bertelsmann Stiftung sagen, sie hätten sich vor einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung ausreichend aufgeklärt gefühlt, dann sind Vorwürfe schnell bei der Hand: Laxe Informationsvermittlung der Ärzte, unzureichende Aufklärung über Nutzen und Schaden?

Vor derlei vorschnellen Urteilen sei gewarnt. Denn die Ergebnisse der Befragung lassen erkennen, wie vielschichtig Antworten ausfallen müssen, wenn die Gesundheitskompetenz von Menschen - und um die geht es letztlich - gestärkt werden soll.

Zu allererst gilt: Ärzte haben nach wie vor eine Schlüsselrolle bei der Information ihrer Patienten. Dies gilt besonders für ältere Patienten und Versicherte mit formal niedriger Schulbildung.

Die allermeisten Versicherten wollen keine Zahlenfriedhöfe über Krankheitshäufigkeiten oder Nutzen-Schadens-Relationen. Sie wünschen persönlichen Rat von einer Person ihres Vertrauens - sehr oft ist dies der Arzt. Alle weiteren Instrumente der Aufklärung und Information sind demgegenüber nachrangig.

Dennoch sollten entsprechende Angebote für verschiedene Zielgruppen mit unterschiedlicher Informationstiefe aufbereitet werden. Wenn die Bertelsmann-Studie dazu einen Anstoß gibt, wäre das schon ein Erfolg.

Lesen Sie dazu auch: Krebsfrüherkennung: Die Gefahren sind vielen Patienten nicht bewusst

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