Prävention in Hamburg

"Rezept für Bewegung" kommt gut an

Ein 2011 gestartetes Präventionskonzept ist evaluiert - die Kammer freut sich über gute Ergebnisse.

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HAMBURG. Hamburger Ärzte setzen das Rezept für Bewegung zur Prävention und Gesundheitsförderung inzwischen rund 18.000 Mal im Jahr ein. 60 Ärzte in der Hansestadt beteiligen sich an dem Projekt - nun wirbt die Ärztekammer für eine weitere Verbreitung und für eine bessere Aufklärung über das Konzept.

"Wir nehmen uns dieser Aufgabe gern an, denn aus ärztlicher Sicht ist Prävention sehr viel effektvoller als die Bemühungen um eine kostengünstige Therapie", sagte Kammer-Vizepräsident Klaus Schäfer.

Ärzte können ihren Patienten das Rezept verordnen, um ihnen eine schriftliche Empfehlung für körperliche Aktivität zu geben. Es beinhaltet individuelle Trainingsschwerpunkte und Informationen zu Bewegungsangeboten in wohnortnahen Sportvereinen. Die Informationen stellen Ärztekammer und Sportbund in Hamburg bereit.

Das 2011 in der Hansestadt gestartete Projekt wurde kürzlich evaluiert. Rund zwei Drittel der Ärzte empfinden das Rezept als Unterstützung für ihre ärztliche Tätigkeit und wollen es auch weiterhin nutzen.

Ein Drittel der teilnehmenden Ärzte sind Allgemeinmediziner, aber auch Orthopäden, Neurologen und Psychiater nutzen das Rezept. Häufig wird es bei Adipositas, Muskelerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schmerzerkrankungen eingesetzt.

Die Patienten empfinden es nach Angaben der Hamburger Ärztekammer und des Sportbundes als positiv, dass das Rezept individuell auf sie abgestimmt wird und ihnen die Aufnahme einer sportlichen Aktivität erleichtert wird. Jeder Vierte von ihnen ist zwischen 40 und 50 Jahre alt. Wie stark sie das Rezept tatsächlich nutzen, ist aber aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht nachzuverfolgen. Schäfer will trotz dieser Hürde das Rezept weiter bewerben: "Dafür braucht man einen langen Atem. In vielen Bereichen ist der Erfolg erst nach Jahren messbar." (di)

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