Volkshochschulen
Massive Kritik an Zertifizierung für Präventionskurse
BONN. Volkshochschulen haben das Präventionsgesetz für sich entdeckt: Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) fordert jetzt eine Vereinfachung der Anerkennung von Präventionskursen. Der Verband kritisiert, dass die Zertifizierung durch die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP)zu sehr an Formalien orientiert sei und beispielsweise die Lehrerfahrung der Kursleiter zu wenig beachte. Der Aufwand für die formale Anerkennung sei bei der Vielzahl von Kursen für die VHSen ohnehin zu hoch.
Die Anerkennung ist Voraussetzung dafür, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Gebühren für die Kursteilnahme bezuschussen. Der DVV argumentiert mit dem gesellschaftlichen Nutzen: "Studien belegen, dass sozial Benachteiligte größeren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Diesen sollte der Zugang zu Bewegungs- und Entspannungskursen oder zu Weiterbildung in Fragen gesunder Lebensführung geebnet werden", sagt DVV-Verbandsdirektor Ulrich Aengenvoort. Die Kassen dürften seit 2016 mindestens rund 490 Millionen Euro für Gesundheitsförderung und Prävention ausgeben.
Seit 2014 kümmert sich die ZPP, eine gemeinsame Einrichtung fast aller Kassen, um die einheitliche Zertifizierung von Präventionskursen. "VHSen erleben die Zusammenarbeit aber als kompliziert und bürokratisch", bedauert Aengenvoort. (ajo)