Diabetes

Gröhe singt das alte Lied der Prävention

Gesundheitsminister Gröhe betont die Bedeutung des Lebensstils für die Diabetesvermeidung.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) betonte beim Besuch des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums (WDGZ) in Düsseldorf am Mittwoch, wie wichtig es für Deutschland und die Politik sei, sich mit dem Thema Diabetes auseinanderzusetzen. Diabetes sei nicht irgendein Thema, sagte Gröhe: "Es ist eine gesundheitspolitische Herausforderung erster Klasse."

Mindestens 50 Prozent der Erkrankungen an Typ 2-Diabetes würden durch Lebensstilfaktoren wie ungesunde Ernährung und wenig Bewegung verursacht. "Angesichts dieser Zahlen ist es wichtig, die Lebensstilveränderung zu erleichtern", betonte Gröhe in Düsseldorf. Professor Stephan Martin, Direktor des WDGZ und Chefarzt für Diabetologie des Verbunds Katholischer Kliniken in Düsseldorf, ist spezialisiert auf Therapien im Bereich der Lebensstiländerung. Seine Patienten benötigen durch Ernährungsumstellung und mehr Bewegung kein oder sehr viel weniger Insulin, erklärte er.

Zwar seien pharmazeutische Produkte wichtig, aber eine vermindernde Strategie sei eine bessere Therapie, sagte der Gesundheitsminister. "Durch Prävention und erfolgreiche Therapie Spätfolgen wie Amputationen oder Erblindung zu verhindern, ist nicht nur für den Einzelnen wichtig, sondern auch für die Finanzierbarkeit im System."

Die Bundesregierung will die Prävention und Früherkennung von Diabetes fördern sowie die Versorgung von Betroffenen verbessern. 2016 scheiterten allerdings die Verhandlungen zwischen SPD und CDU zur Einführung eines Nationalen Diabetesplans. Das Projekt wird erst in der nächsten Legislaturperiode wieder auf den Tisch kommen. In Deutschland gibt es rund sieben Millionen an Diabetes Erkrankte, jedes Jahr kommen laut Deutscher Diabetes Gesellschaft rund 300.000 dazu. (noe)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen