Einschulung

Im Südwesten bewährt sich frühes Screenen

In Baden-Württemberg ist die Einschulungsuntersuchung vorgezogen – das bietet Vorteile.

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STUTTGART. Die Einschulungsuntersuchung (ESU) in Baden-Württemberg hat sich bewährt. Dieses Fazit zieht das Landessozialministerium aus der Evaluation der Einschulungsuntersuchung, die im Jahr 2008 neu konzipiert worden ist.

Professor Harald Bode vom Sozialpädiatrischen Zentrum des Universitätsklinikums Ulm hat für die Untersuchung Mitarbeiter in 38 Gesundheitsämtern befragt. Als Fazit heißt es in der Studie, die ESU habe "herausragende sozialmedizinische Bedeutung komplementär zur individualmedizinischen kinder- und jugendärztlichen Behandlung".

Seit zehn Jahren werden Kinder bereits im vorletzten Kindergartenjahr untersucht, um so bis zum Schulstart mehr Zeit für die vorschulische Förderung zu gewinnen. Das habe sich bewährt, teilt das Ministerium mit. Mit Ausnahme des Saarlands setzen alle anderen Bundesländer auf die ESU im letzten Kita-Jahr. Im Mittel finden die Untersuchungen zehn bis zwölf Monate nach der U8 und zwei bis sechs Monate vor der U9 statt.

Die ESU gilt als Grundlage für einen Datenschatz, da sie "gültige, epidemiologische Aussagen" für einen sehr großen Teil der Kohorte eines Jahrgangs ermöglicht. Bei den rund 89.000 Schulanfängern des Jahres 2015 lägen Daten von 70.000 bis 80.000 Kindern vor.

Eine "erhebliche Verschlankung" der ESU bei gleichzeitiger Beibehaltung der Qualitätsstandards sei nicht möglich, warnt Bode. Möglich sei die Weiterentwicklung einzelner Elemente, beispielhaft werden der Fragebogen für Erzieherinnen und die Beurteilung mathematischer Vorläuferfähigkeiten genannt. "Generell" rät der Report davon ab, Daten aus dem U-Heft zu übernehmen als Ersatz für selbst in den Ämtern erhobene Daten.

Bode regt an, dass im Rahmen der ESU auch ein "minimales soziografisches Datenset" erhoben wird. So könne ein großer Teil der großen Unterschiede zwischen den Landkreisen – etwa bei bestimmten gesundheitlichen Auffälligkeiten – erklärt werden. (fst)

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