Tabakkonsum

Gateway-Hypothese zu E-Zigaretten lebt auf

Verführt die E-Zigarette doch Jugendliche zum Rauchen? Darauf scheint eine aktuelle Studie hinzuweisen.

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BERLIN. Sie ist einer der häufigsten Kritikpunkte der E-Zigaretten und heftig umstritten: die Gateway-Hypothese. Danach verführt der Konsum von E-Zigaretten Jugendliche zum Rauchen von herkömmlichen Tabakzigaretten.

Eine aktuelle Studie, initiiert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), gesellt sich nun zu der Reihe an Studien zu dem Thema mit der Aussage: Konsumieren Jugendliche E-Zigaretten, greifen sie wahrscheinlich später auch zur herkömmlichen Zigarette.

Für die Studie wurden 4163 Schüler der Klassenstufe 10 von 61 Schulen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein per Fragebogen zu ihren Erfahrungen zum Dampfen und Rauchen befragt.

2186 Schüler hatten noch nie herkömmliche Zigaretten konsumiert und konnten sechs Monate später erneut befragt werden. Das mittlere Alter betrug 15,5 Jahre (Dtsch Arztebl Int 2018; 115(14):243-8).

Das Ergebnis: 22 Prozent der Jugendlichen, die zuvor noch nie geraucht und bereits mit E-Zigaretten Erfahrungen gemacht hatten, gaben in der Folge an, auch Erfahrung mit Tabakzigaretten gemacht zu haben – bei ihren Altersgenossen ohne vorherigen Zigaretten- oder E-Zigaretten-Konsum waren es 10 Prozent.

Damit ist das relative Risiko, Zigaretten zu konsumieren, bei Nutzung der E-Zigarette um den Faktor 2,2 erhöht.

Die Autoren schränken ein, dass in der Studie nicht zwischen Ausprobieren und gewohnheitsmäßigem Konsum von Zigaretten und E-Zigaretten unterschieden wurde. (mmr)

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