KV Brandenburg

Zufrieden mit Mammografie-Programm

Der Anteil frühzeitig diagnostizierter Brusttumore liegt über dem Bundesschnitt.

Veröffentlicht:

POTSDAM. Nach zehn Jahren Mammografie-Screening in Brandenburg zieht die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) eine positive Bilanz.

Der Anteil frühzeitig diagnostizierter Brusttumore liegt in diesen zehn Jahren in Brandenburg über dem Bundesdurchschnitt von 2015, berichtet Claudia Kintscher, Fachbereichsleiterin Qualitätssicherung, im aktuellen „KVintern“.

Das Mammografie-Screening wird in Brandenburg in vier Screening-Einheiten organisiert. Damit eine wohnortnahe Versorgung in dem Flächenland gewährleistet werden kann, sind dazu sogenannte Mammobile unterwegs.

Neun programmverantwortliche Ärzte, 68 spezialisierte radiologische Fachkräfte und 21 Radiologen und Gynäkologen für die Befundung wirken an dem Programm mit. Sie haben seit 2008 insgesamt 1,02 Millionen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren untersucht und dabei bei 5855 Frauen ein Brustkarzinom entdeckt.

47.958 Frauen wurden zu einer Abklärungsuntersuchung eingeladen. Das entspricht einer Quote von 4,7 Prozent. Eine Biopsie wurde den Angaben zufolge bei 1,3 Prozent der Frauen vorgenommen, insgesamt also bei 12.855 Frauen.

Karzinome werden früher diagnostiziert als vorher

Als Erfolg verbucht die KVBB vor allem, dass die Karzinome nach zehn Jahren im Programm früher diagnostiziert werden als vorher. Dabei schneidet Brandenburg den Angaben zufolge überdurchschnittlich gut ab.

So sei der Anteil günstiger invasiver Mammakarzinome im Stadium T1 bundesweit von 49 Prozent vor Einführung des Screenings auf 76 Prozent im Jahr 2015 gestiegen.

In Brandenburg betrage er im Mittel der Jahre 2008 bis 2018 sogar 77 Prozent. Außerdem würden mehr als doppelt so viele Tumorvorstufen wie vor Einführung des Programms diagnostiziert. Das biete die Chance schonender zu behandeln, so die KVBB. (ami)

Mehr zum Thema

Kommentar zum Umgang mit aggressiven Patienten in Frankreich

Klima der Gewalt

In der Sprechstunde

Risikokommunikation fördert kardiovaskuläre Prävention

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen