Kommentar

Mit sanfter Gewalt

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Zuerst die Grundsatzvereinbarung, nun die Strategie: Untätigkeit auf dem Weg zu weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten kann man Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) in diesem Herbst wirklich nicht mehr vorwerfen. Es wurde aber auch Zeit, dass sich etwas bewegt.

Die „Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie“, die jetzt vorliegt, soll ab 2019 greifen und bis 2025 zum Ziel führen. Unter anderem soll der Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken, Milchprodukten und Müslis im zweistelligen Prozentbereich reduziert werden.

Der Aufwand, die Umsetzung zu kontrollieren, ist erheblich. Die aktuellen Referenzwerte in den Fertiggerichten sind in einer Datenbank erfasst. Überprüft werden soll auch, welchen Einfluss die Veränderungen auf Verbraucherverhalten und Gesundheit der Bevölkerung haben.

In den kommenden Jahren wird sich dann zeigen, ob der Weg, die Industrie mit sanfter Gewalt „freiwillig“ ins Boot zu nehmen, der richtige war oder ob zum Beispiel stärkere steuerliche Anreize vielleicht mehr gebracht hätten.

Nachholbedarf, die Ernährungsgewohnheiten zu ändern, haben die Deutschen. Das hat nicht zuletzt die „Global Burden of Disease“-Studie der WHO zur Lebenserwartung angedeutet.

Lesen Sie dazu auch: Strategie des Bundesernährungsministeriums: Ab 2019 weniger Zucker und Fett in Fertigprodukten

Mehr zum Thema

HIV-Prävention

HIV-PrEP: Mangellage mit fatalen Folgen

Pandemie-Management

Parlament überprüft Italiens Corona-Politik

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“