Kommentar – Aktion für Kinder aus suchtbelasteten Familien

Es fehlt ein Gesamtkonzept

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Diese Woche steht ganz im Zeichen der bundesweiten Aktion für Kinder aus suchtbelasteten Familien. Etwa drei Millionen Kinder leben in solchen Familien, in denen mindestens ein Elternteil abhängig ist. Es geht um Alkohol, Medikamente und Opioide.

Allein 2,65 Millionen Kinder leben in Familien, in denen Alkohol das Hauptproblem darstellt. Diese Kinder brauchen Unterstützung, fordert die Drogenbeauftragte Marlene Mortler.

Es ist wichtig, dass es solche Aktionswochen gibt, die auf ein Problem aufmerksam machen. Doch was ist das konkrete Ziel – außer nur für ein Thema zu sensibilisieren?

Rückblende: Der Drogenbericht 2017 weist fast wortgleich mit denselben Zahlen auf das Problem hin. Will heißen: In der Zwischenzeit hat sich wenig getan. Nach eineinhalb Jahren zu beklagen, dass Jugendämter und die Suchthilfe nicht koordiniert zusammenarbeiten, ist da schon eher tragisch.

Die Drogenbeauftragte weiß, dass ein Drittel der betroffenen Kinder selbst eine Suchterkrankung entwickelt und ein weiteres Drittel dieser Kinder eine andere psychische Erkrankung.

Das waren ihre Worte im August 2017. Also: Versenden wir weiterhin Prospekte, oder sollte Frau Mortler endlich Bund, Länder und Kommunen auf ein Gesamtkonzept verpflichten?

Lesen Sie dazu auch: Aktionswoche: Kindern mit suchtkrankem Elternteil helfen

Mehr zum Thema

Impfempfehlungen

Neuer STIKO-Chef fordert mehr Personal

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert