Masern

Jungmediziner gegen Spahns Impfgesetz

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) lehnt das geplante Masernschutzgesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ab. Es gebe in Europa keine hinreichende Evidenz, die einen Zusammenhang zwischen verpflichtenden Impfungen und steigenden Impfraten bestätige, so die Begründung der Nachwuchsmediziner.

Eher sei zu befürchten, dass eine gesteigerte Ablehnung bei Einführung einer Impfpflicht insgesamt zu geringeren Impfraten und damit zum gegenteiligen Effekt führen könne. Gerade die Einführung von partiellen Impfpflichten – wie jetzt mit dem Gesetz ausschließlich gegen Masern vorgesehen – habe in anderen Ländern häufig zu einem Absinken der Impfraten für andere Erkrankungen geführt.

Stattdessen sollten Konzepte wie nationale Impfregister, elektronischer Impfpass, Erinnerungssysteme und interdisziplinäre Impfmodelle als vorrangige Ansätze geprüft und ein flächendeckender, niedrigschwelliger Zugang zu Impfungen geschaffen werden.

Zudem fordert der bvmd, den Medizinstudenten alle für sie indizierten Impfungen bereitzustellen und zu bezahlen, um die eigene wie die Patientensicherheit zu gewährleisten. (bar)

Mehr zum Thema

Weit weg von WHO-Zielen

hkk-Daten zeigen laue HPV-Impfquoten

„Mehr Ernsthaftigkeit“ nötig

Drogenbeauftragter für härteren Kurs gegen das Rauchen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen