Kommentar zur Lebensmittelampel

Eindeutiges Urteil

Die aktuelle Umfrage über das Label zur Kennzeichnung von Lebensmitteln gibt Ernährungsministerin Klöckner eine klare Ansage.

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Im Herbst sollte bisher entschieden werden, wie Verbraucher mit einem Label über die gesundheitlichen Vorteile oder Risiken von Fertignahrungsmitteln informiert werden sollen. Das Ziel muss sein: Verbraucher sollen auf einen Blick erkennen können, ob das Ausmaß an Zucker, Fett und Salz so hoch ist, dass ein sparsamer Konsum solcher Lebensmittel angeraten ist.

Die am Donnerstag von medizinischen Fachgesellschaften und Verbraucherorganisationen vorgestellte Forsa-Repräsentativbefragung zeigt ein eindeutiges Ergebnis zugunsten des Nutri-Score, der fünf Kategorien von A (gesund) bis E (Risiko für Gesundheit) kennt und diese von sattgrün bis tiefrot abstuft.

Dieser Score wurde verglichen mit dem Klöckner-Modell „Wegweiser Ernährung“, der null bis fünf Sterne in einer türkisfarbenen Farbskala vergibt und überdies Angaben zu Zucker, Salz, Fett, gesättigten Fettsäuren und Kalorien macht.

Solch kleinteilige Information mit unlesbaren Schriftgrößen fällt im Urteil der Verbraucher gnadenlos durch: Nur neun Prozent finden das verständlich, aber 78 Prozent verstehen, was der Nutri-Score sagt. Noch größer sind die Differenzen bei den Risikogruppen. Das ist eine klare Ansage an Julia Klöckner. Das Lavieren sollte ein Ende haben.

Lesen Sie dazu auch: Ernährung: Mehrheit der Bürger präferiert Nutri-Score

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