Kommentar zur Gesundheitskompetenz

Leider nur Symbolpolitik

Schnelle Erfolge sind im Bemühen um eine höhere Gesundheitskompetenz nicht in Sicht. Die große Koalition verharrt in Symbolpolitik.

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Es gibt Politikfelder, da sind schnelle Meriten für alle Akteure nicht zu erwarten. Die erschreckend schlechte Gesundheitskompetenz vieler Bürger in Deutschland ist so ein Handlungsfeld. Nachdem Studien mehr als jedem zweiten Deutschen große Schwierigkeiten attestiert hatten, sich souverän im Gesundheitswesen zu bewegen, legte der damalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe 2017 mit großem Aplomb die „Allianz für Gesundheitskompetenz“ auf.

Nachfragen der FDP-Fraktion im Bundestag machen deutlich, wie sehr dieses Vorhaben in den Mühen der Ebene angekommen ist. Zu den wenig vorzeigbaren Projekten gehört das Nationale Gesundheitsportal, das aber erst 2021 starten soll.

Prämisse für eine konzertierte Aktion in Sachen Gesundheitskompetenz wäre das, was die WHO „Gesundheit in allen Politikfeldern“ genannt hat. Doch davon kann in der großen Koalition keine Rede sein. Man denke etwa an das Trauerspiel um die Nationale Diabetes-Strategie, die immer wieder vertagt wird. Oder das Gewürge um eine leicht verständliche Nährwert-Ampel für Lebensmittel, die mehrfach durch Lobbyinteressen ausgebremst worden ist. Auf positive Nachrichten von steigender Health Literacy in Deutschland wird man vermutlich noch lange warten müssen.

Lesen Sie dazu auch: Gesundheitskompetenz: Regierung sieht noch keine Besserung

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